Markt Frontenhausen gründete Fair Trade Steuerungsgruppe
Frontenhausen. Fair, dabei regional und nachhaltig handeln – die Marktgemeinde Frontenhausen strebt die Zertifizierung zur „Fairtrade Kommune“ an, um all diese Attribute in den Fokus zu rücken. Ein Treffen der Fairtrade Steuerungsgruppe hat bereits stattgefunden. Der Marktgemeinderat hat im Mai 2021 einstimmig beschlossen, sich um die Zertifizierung bewerben zu wollen. Damit können in diesem Prozess nun weitere Schritte gegangen werden.
Markträtin Regina Bertolini begrüßte die Mitglieder der Fair-Trade Steuerungsgruppe beim ersten Treffen im Gasthof Zur Post. Zu Gast war auch Erster Bürgermeister Dr. Franz Gassner. Regina Bertolini erklärte zunächst den Hintergrund und die Ziele und was dies für Frontenhausen in der Umsetzung bedeutet. Fairtrade-Towns fördern gezielt den fairen Handel auf kommunaler Ebene. Die Gemeindeverwaltung, Bürgerinnen und Bürger, Gewerbetreibende, Vereine, Schulen und sonstige Gruppen können sich für den fairen Handel in ihrer Heimat stark machen. Durch die Zahlung fairer Preise schafft Fairer Handel menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen und schließt illegale Kinderarbeit aus. Beim Fairen Handel geht es auch darum, auf politischer Ebene für mehr Gerechtigkeit einzutreten. Nur Genossenschaften, die demokratisch organisiert und politisch unabhängig sind, werden unterstützt. Die Themen fairer Handel und nachhaltiger Konsum folgen dem zunehmenden Bewusstsein, dass wir alle Verantwortung für die Zukunft unseres Planeten tragen. Die Bekanntheit von Fairtrade nimmt Jahr für Jahr zu und die Nachfrage der Verbraucherinnen und Verbraucher steigt kontinuierlich an.
Frontenhausen für eine gerechte Welt
Es stelle sich die Frage, wie man für eine gerechte und nachhaltige Welt vor Ort in Frontenhausen eintreten könne, so Regina Bertolini. In der Pfarrei St. Jakob Frontenhausen durch den Sachausschuss Misson-Entwicklung-Frieden und in der Evangelischen Vilstalgemeinde gibt es bereits seit vielen Jahren einen Eine-Welt-Waren-Verkauf mit ehrenamtlichen Mitarbeitern und Veranstaltungen, bei denen mit fair gehandelten Lebensmitteln gekocht wird. Im Speziellen setzt sich Karin Wenger für den Eine-Welt-Verkauf und damit verbundene Themen in Frontenhausen ein. Die Gärtnerei Christian Meier bietet seit 20 Jahren fair gehandelte Rosen an. Auch im Supermarkt gibt es ein großes Angebot an fair gehandelten Produkten. Ab sofort können Eine-Welt-Waren auch zu den Bürozeiten im Pfarrbüro erworben werden. Mit dem Beschluss im Marktgemeinderat eine Fairtrade-Kommune werden zu wollen, wurde ein klares Signal gesetzt. Die Steuerungsgruppe wurde gegründet. Damit sind schon jetzt viele Kriterien auf dem Weg zur Fairtrade-Kommune erfüllt. Die Steuerungsgruppe wird sich darum bemühen, den Einsatz von Eine –Welt-Produkten zu forcieren. „Mit kleinen Schritten kann man viel erreichen!“, betonte Regina Bertolini. Das ist aber nur ein Mosaiksteinchen von vielen. Es gilt mittels Multiplikatoren das Bewusstsein der Menschen für fairen Handel zu stärken und die Nachhaltigkeit auf lokaler Ebene zu fördern. Ferner muss gewährleistet sein, dass eine bestimmte Anzahl von Gastronomiebetrieben und Geschäften faire Produkte anbieten bzw. verwenden, ebenso öffentliche Einrichtungen, beispielsweise Schulen, Vereine, Kirchen. Weiteres Kriterium ist die begleitende Berichterstattung in der örtlichen Presse.
In Deutschland gibt es bereits viele Kommunen und Städte, die als Fairtrade Kommunen auftreten, in der Region Ober- und Niederbayern sind erst sehr wenige Kommunen beteiligt. Im Landkreis Dingolfing-Landau gibt es noch keine Kommune, die ein Fairtrade Siegel hat. Die Stadt Dingolfing und die Stadt Landau haben aber ebenfalls beschlossen, die Zertifizierung zur Fairtrade Kommune anzustreben. Der Markt Frontenhausen wird zusammen mit Institutionen wie dem Weltladen in Dingolfing, mit Handel und Gastronomie weitere Ideen entwickeln und Projekte realisieren, um fairen Handel zu fördern. Die Frontenhausener Steuerungsgruppe bilden bisher Markträtin Claudia Mühlbauer, Unternehmer Christian Meier, Uta Wersdörfer und die Markträtinnen Regina Bertolini, Gaby Seisenberger und Anna Unterholzer. Die Treffen werden künftig in regelmäßigen Abständen durchgeführt.